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Von: D. Müller

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Über die Unbedenklichkeit von Substanzen und die Holzwege von Behörden

Ein Exkurs (Quelle: Wiki)
Am 15. Juli 1900 erhielt der Österreicher Ludwig Hatschek als Besitzer einer Asbestwarenfabrik ein österreichisches Patent für Eternit. Damit begann ein Boom in der Verwendung von Asbest zur Herstellung sehr unterschiedlicher Produkte (zum Beispiel Faserzement für Dachschindeln, Dach-Wellplatten, Fassadenverkleidungen, Rohre, Blumentröge, Knöpfe, Telefon-Gehäuse, Teile für elektrische Geräte und dergleichen).
Doch mit zunehmendem Asbestverbrauch stiegen auch die Gesundheitsgefahren. Bereits um 1900 wurde die Asbestose als Krankheit entdeckt. 1943 wurde Lungenkrebs als Folge von Asbestbelastungen als Berufskrankheit anerkannt und seit 1970 wird die Asbestfaser offiziell als krebserzeugend bewertet. 1979 wurde das erste Asbestprodukt, Spritzasbest, in Westdeutschland verboten. Zu dieser Zeit wurde Asbest bereits in über 3.000 Produkten eingesetzt. Es folgten weitere Einschränkungen, bis 1990 in der Schweiz und Österreich sowie 1993 in Deutschland die Herstellung und Verwendung von Asbest generell verboten wurden. Seit 2005 gibt es ein EU-weites Verbot, das auch das Verschenken von asbesthaltigen Gegenständen einschließt.

Dass es über hundert Jahre dauerte, um von der Erkenntnis der Gesundheitsgefährdung durch Asbest bis zum Verbot (siehe GefStoffV) des Materials zu gelangen, ist vor allem offensiver Lobbyarbeit zuzuschreiben. So hat beispielsweise der Schweizer Verein „Arbeitskreis Asbest“ durch engagierte Interessenvertretung im Namen der Zementindustrie die Gift-Klassifizierung von Asbest in der Schweiz um neun Jahre verzögert.

Kasierliche Gesundheitsamt 1876 bis 1918: keine Bedenken von Asbest
Reichsgesundheitsamts seit 1918 bis 1952: keine Bedenken von Asbest
Bundesgesundheitsamt seit 1952 bis 1994: zuerst keine Bedenken, Verbot von Asbest 1993
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) seit 1994
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seit 2002

Die zuständigen Institutionen agierten konservativ.
Wissenschaftliche Studien belegten Jahrzehnte zuvor die Gesundheitsrisiken von Asbest-Mineralgemengen.

Bezugnahme zu gesundheitsbedenklichen Kunststoffen wie BPA
Boote weist in seinem Dokumentarfilm auf die Mannigfaltigkeit an existierenden
Studien bzg. der Bedenklichkeit von Kunststoffen auf den menschl. Organismus hin.
Dass ein Großteil der Studien, aufgrund bedenklicher Metodehnverfahren,
fragwürdig sind, würde ich bezweifeln. Dennoch, ich habe sie nicht explizit
gelesen. Weis jemand, ob Boote den Inhalt seines roten Koffers (mit den Studien) mal online gestellt hat. Wäre sicher interessant, die mal durchzustöbern.


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